Weiter geht's mit unserer Serie "Gut und gerne in der Kita arbeiten!", in der wir euch Erzieher:innen und Kitaleitungen unterstützen möchten.
Was macht dir die Arbeit in der Kita schwer?
Zur Erinnerung: Wir fragen euch, was euch im Moment am meisten unter den Nägeln brennt und schauen dann, was wir für euch tun können.
Dieses Mal geht es um Sina. Sie ist 49 Jahre alt, hat gerade die PiA hinter sich (da Quereinsteigerin) und arbeitet in einer Kita mit 4 Gruppen und 19 pädagogischen Fachkräften im ländlichen Raum im Nordwesten von Deutschland.
Campus Kita: Sina, du hast uns geschrieben, dass bei dir in der Einrichtung nicht alles rund läuft. Erzähl doch mal.
Sina: Tja, also, es ist so, dass ich mit viel Begeisterung in die Ausbildung gegangen bin. Nachdem meine eigenen 3 Kinder alt genug waren und ich nicht mehr in meinem bisherigen Beruf arbeiten konnte und wollte, wurde ich von der Kita meiner Kinder gefragt, ob ich nicht Lust hätte, an 2-3 Tagen in der Woche das Team zu unterstützen. Die Arbeit mit den Kindern hat mir dann sehr viel Spaß gemacht und da lag es nahe, die PiA zu machen. Die habe ich vor Kurzem auch erfolgreich abgeschlossen. Nun ist es so, dass ich die Arbeit mit den Kindern immer noch sehr gerne mache, gleichzeitig ist der Umgang der Kolleg:innen untereinander unerträglich. Auch wie die Kinder von den sogenannten pädagogischen Fachkräften behandelt werden, lässt mein Herz täglich bluten. Fast jeden Tag überlege ich zu kündigen oder es zumindest in einer anderen Kita zu versuchen. Was mich hält, sind die Kinder, die ich in mein Herz geschlossen habe. Wenn ihr also eine Idee habt, was ich tun kann, möchte ich das gerne ausprobieren.
"Mein Herz blutet."
Campus Kita: Das hört sich alles gar nicht schön an. Lass uns mal überlegen, was wir tun können.
Ok, wichtig zu wissen ist als erstes, dass man immer nur etwas bei sich selbst verändern kann, nicht bei anderen Menschen. (Auch wenn uns das am einfachsten oder am naheliegendsten scheint - gerade in diesem Fall hier.)
Wir könnten uns vorstellen, dass du hier mit Gewaltfreier Kommunikation weiterkommst. Warum?
1. Durch Gewaltfreie Kommunikation lernst du, deine Probleme auf eine Weise anzusprechen, die dem anderen keinen Vorwurf macht. Das bedeutet, dass die andere Person sich nicht angegriffen fühlen muss und bereit ist, mit dir nach einer Lösung zu suchen. Beispiel: Deine Kollegin schreit ein Kind an. Räum jetzt endlich die Legos weg! Ich habe es dir schon 1000 Mal gesagt! Vielleicht packt sie es sogar noch am Arm und zieht ihn hinter sich her zum Bauteppich. Wenn du jetzt zu ihr sagst: Du kannst doch nicht so mit dem Kind umgehen! / Sag mal, geht's noch? Immer schreist du die Kinder an. Was stimmt nicht mit dir? wird sie vermutlich nicht antworten: Du hast recht. Ab jetzt tue ich das nicht mehr. In der GfK-Version würdest du sie später ansprechen und sagen: Ich habe heute Morgen mitbekommen, dass du während der Aufräumphase Theo angeschrieen hast. Ich habe mich dabei sehr schlecht gefühlt, weil es für mich wichtig ist, dass wir miteinander - auch mit den Kindern - liebevoll und freundlich umgehen. Könntest du das nächste Mal, wenn ein Kind nicht aufräumt, es freundlich ansprechen? Was denkst du, wie deine Kollegin darauf reagiert?
2. Ein Grundsatz, der in der Gewaltfreien Kommunikation zum Tragen kommt ist: Es gibt immer einen guten Grund, warum der andere sich so (schlecht) verhält. Laut GfK hat es mit den Bedürfnissen zu tun, (die jeder Mensch hat und) die man durch gute und schlechte Strategien erfüllen kann. Wenn man diesen Grundsatz im Hinterkopf hat, geht man mit einer ganz anderen Haltung auf Kolleg:innen, Eltern und natürlich auch die Kinder zu. Diese Haltung verändert auch die komplette Kommunikation mit anderen Menschen.
Was hältst du davon, unseren Kurs zur Gewaltfreien Kommunikation zu machen und zu schauen, ob sich für dich etwas verändert?
Sina: Einen Versuch ist es wert. Hört sich jedenfalls interessant an.
Gewaltfreie Kommunikation ist hilfreich
Nachdem Sina den Kurs durchlaufen hat, schreibt sie uns:
Erstmal vielen Dank, dass ihr mir die Möglichkeit gegeben habt, diesen Kurs zu machen! Ich finde, dass sich dadurch bei mir ganz viel verändert hat. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich absolut keine Konflikte mehr mit meinen Kolleg:innen habe, aber dadurch, dass ich verstanden habe, dass jeder Mensch aus gutem Grund so handelt wie er handelt, gehe ich mit einer ganz anderen Haltung auf meine Kolleg:innen zu. (Auch auf die Kinder natürlich.) Durch den Kurs habe ich viel über meine Gefühle und Bedürfnisse erfahren und gleichzeitig einen Blick dafür bekommen, welche Bedürfnisse hinter dem "schlechten" Verhalten meiner Kolleg:innen stecken könnten und kann das für mich sozusagen übersetzen. Einer Kollegin habe ich auch von diesem Kurs und GfK erzählt. Sie fand es sehr spannend und meinte, dass sie den Kurs auch gerne machen möchte und es eigentlich am besten wäre, wenn alle im Team mitmachen würden. Mal sehen. Step by step. Ich werde jetzt mal weiter GfK üben - in der Kita und auch zu Hause. Fragt mich doch in einem halben Jahr nochmal. Was sich definitiv jetzt schon verändert hat: Ich gehe nicht mehr mit Magenschmerzen zur Arbeit, weil ich jetzt das Gefühl habe, dass nicht alles hoffnungslos ist.
Sinas Feedback hat uns natürlich sehr gefreut. Unser Motto ist ja, euch die Arbeit in der Kita leichter zu machen. Und wenn uns das gelingt, sind wir glücklich.
Wie sieht es bei dir aus? Was nervt dich am meisten im Moment? Was ist dein wunder Punkt bei der Arbeit in der Kita? Und welcher unserer Kurse könnte dich unterstützen? Wenn du uns davon erzählen möchtet, schreib uns gerne eine Mail an elearning@csmm.de. Alle, die uns schreiben, bekommen ihr Wunsch-Seminar mit 10% Rabatt.
Hier siehst du, welche Kita-Seminare es bei uns gibt.
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Du möchtest das Seminar ebenfalls machen?
Wenn dich das Onlineseminar interessiert, das Sina bei uns gemacht hat, findest du es hier: Wie du in der Kita gewaltfrei kommunizieren kannst
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